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Satan's Pilgrims: Psychsploitation (Review)

Artist:

Satan's Pilgrims

Satan's Pilgrims: Psychsploitation
Album:

Psychsploitation

Medium: CD
Stil:

Surf / Garage / Instrumental

Label: SP Records / Eigenvertrieb
Spieldauer: 36:16
Erschienen: 08.06.2012
Website: [Link]

Sage und schreibe 20 Jahre existiert diese Band aus Portland im US-Bundesstaat Oregon bereits – und dass sie über den vielzitierten Untergrund hinaus kaum jemand wahrnimmt, liegt daran, dass sie sich schlicht einer Stilistik verschrieben hat, die eben tatsächlich seit den Fünfzigern keine Charts mehr aufgerissen hat: Instrumentaler Surf Rock.

Titel und Optik deuten aber bereits an, dass ein guter Schuss Hippie-Stoff (das romantisch „Kaleidoscope“) hinzugegeben wurde, doch generell gilt: SATAN'S PILGRIMS spielen possierliche Stücke ohne Gesang, die von schummrigen Melodien und treibenden Beats leben. Dazu gehört der entsprechende Sound angezerrter, oder mit Flanger belegter Gitarren, gerne auch rückwärts durch die Speaker gejagt wie im Ohrwurm-Opener „Dilation“. Nach dem Wildwest-Feger „In The Past“ tönt „Chestnust Trees & Bumblebees“ dank der vordergründigen Orgel eher flächig statt tanzbar, „Wylde Times“ dafür wiederum rhythmisch nuancierter.

Die Formation schafft es, einerseits völlig authentisch nach Danelectro-Klampfen und Schmalztolle zu klingen, versprüht aber andererseits Zeitlosigkeit, wie es gute Musik nun einmal tut. Eingägige Arrangements und Melodien funktionieren eben immer, gerne auch etwas experimenteller mit – tatsächlich – Silbengesang in „Tracers (Of Love)“ dem neben „Colours Of Your Mind“ persönlichen „Ghost Riders In The Sky“ der Band. „Night Of The Face“ und „Psych A-Go-Go (Psych Out!)“ verweisen auf die Einflüsse im Surf, die sich später der Punk zu eigen machte. Auch überraschend, nach dem fuzzy „Psycle Pwsami“, dessen Spuk im finalen „10.000 Minors“ wiederholt wird, wirkt das mit Sitar-Sounds verbrämte „Rainy Day Green Stop Sign“ umso harmonischer.

Die klangliche wie kompositorische Vielfalt auf „Psychsploitation“ verblüfft, gerade im Angesicht der knappen Spielzeit. Fans des Kurzen und Griffigen mit Hang zu schrulligen Sounds und gut abgehangenem Songwriting sollten sich die Band auf jeden Fall einverleiben, falls sie es nicht schon getan haben. Der Untergrund – um zum Anfang zurückzukehren – darf sich gern aus der Behäbigkeit reißen lassen und ein breit angelegtes Revival lostreten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 8685x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Dilation
  • In The Past
  • Chestnust Trees & Bumblebees
  • Tomorrow Night’s Mourning
  • Wylde Times
  • Kaleidoscope
  • Tracers (Of Love)
  • Night Of The Face
  • Colours Of Your Mind
  • Psycle Pwsami
  • Rainy Day Green Stop Sign
  • Psych A-Go-Go (Psych Out!)
  • 10.000 Minors

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Benjiman
gepostet am: 14.12.2012

Mal nebenbei: Der Surf Craze war nicht in den 50ern, sondern vielmehr in den frühen 60ern, hatte 1963 seinen Peak und ab 1964 kam dann mit den Beatles und der Brit-Invasion das allmähliche Ende der Welle...
Andreas Schiffmann
gepostet am: 14.12.2012

Tune Rockers und Link Wray waren durchaus schon früher am Start. Kann man sich also drüber streiten.
Benjman
gepostet am: 14.12.2012

... und vergiss nicht Duane Eddy und die Ventures. Das waren ebenfalls Prototypen für die Surf Musik. Aber in den Charts war der Sound vor allem in den frühen 60s -darauf bezieht sich ja der Rezensent.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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